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Mexikos Karibik-Küste - Yucatán und die Riviera Maya

Samstag, 11. Februar 2023, 13:15 bis 14:00 Uhr

An Mexikos Riviera Maya auf der Halbinsel Yucatán sind die Palmenstrände endlos, das Meer ist türkisfarben mit sanfter karibischer Brandung, im milden Winter ist es angenehme 25 Grad warm. Zwischen Cancún und Punta Allen, wo es lange nur Buschland und ein paar verschlafene Fischerdörfer gab, entwickelte sich in den letzten drei Jahrzehnten quirliges Leben.

Festung am Meer: Die alte Maya-Stadt Tulum an Mexikos Karibikküste. © NDR/Florian Melzer
Festung am Meer: Die alte Maya-Stadt Tulum an Mexikos Karibikküste.
Eine schwimmende Insel aus Plastikmüll

Heute findet dort jeder seinen Platz. Zum Beispiel Richart Sowa, ein Tischler aus Mittelengland. Er wohnt seit 15 Jahren auf einer schwimmenden Insel, die er selbst gebaut hat. Das Fundament sind leere Plastikflaschen, Hunderttausende davon sind in alte Gemüsesäcke gestopft und unter Europaletten verschnürt. Richarts Trauminsel ist so groß wie ein Tennisplatz. Sie trägt ein kleines Häuschen mit ein paar Mangroven und schaukelt träge in der Dünung. "Die Lösung für das Müllproblem unseres Planeten", schwärmt der Lebenskünstler.

Mara Coral Ley, eine junge Mexikanerin, ist die Chefin der Fischereikooperative von Punta Allen, einem Örtchen in der Bucht von Sian Ka`an. Mit ihrem Cousin Kim Ley Cooper betreut sie ein ehrgeiziges Projekt. Die Langusten-Taucher von Punta Allen fangen die Schalentiere wieder nach traditioneller Methode: mit einem Kescher in zehn Meter Tiefe. Sie machen zwar wenig Beute, erzielen aber Höchstpreise damit, denn Mara und Kim haben dafür gesorgt, dass ihre Langusten ein Ökosiegel für nachhaltigen Fischfang bekommen.

Das Grundnahrungsmittel alle Mexikaner

Eindeutig nachhaltig ist auch die Tortilla-Maschine von Manuel und Miguel in Rio Lagartos. Seit über 40 Jahren rasselt der antike Maisfladenautomat in ihrer kleinen Bäckerei. Tortillas sind das Grundnahrungsmittel aller Mexikaner, es gibt sie morgens, mittags, abends. Dampfend frisch müssen sie sein, deshalb rattert die Maschine von Manuel und Miguel den ganzen Tag.

In der Maya-Siedlung Dos Ojos geht es hingegen ruhig zu. Hier wirkt Fredy Reyes, ein Schamane. Mit heiligem Wasser, Kräutern, Rauch und Feuer vertreibt er das Böse und reinigt die Seelen seiner zahlenden Kundschaft.

Still ist es unter Wasser vor der Isla Mujeres. Dort hat der Künstler Jason deCaires Taylor einen Skulpturenpark aufgebaut. Es sind Abbilder aus Beton von Menschen, die er auf der Straße angesprochen hat. Hunderte Figuren, lebensgroß, bilden zwölf Meter unter Wasser ein künstliches Riff. Fische und Pflanzen vollenden das Werk. "Die Natur ist der wahre Künstler", sagt der Meister.

Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Redaktionsleiter/in
Dirk Neuhoff
Redaktion
Ralf Quibeldey
Autor/in
Steffen Schneider
Regie
Steffen Schneider