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Hamburg - Das Tor zur Welt

Samstag, 09. Dezember 2023, 13:15 bis 14:00 Uhr

Am Reiherdamm vor Hamburgs größter Werft gibt es jeden Morgen deftiges Frühstück. Dort betreibt Odo Mario Wehr eine der letzten Kaffeeklappen des Hafens. So nennt man die Buden, in denen die Arbeiter mit belegten Brötchen und starkem Kaffee versorgt werden, angereicht durch eine Klappe. Nachts um ein Uhr fängt Odo Mario Wehr an, Brötchen zu schmieren: 300 Stück, bis zum Schichtwechsel auf der Werft in zwei Stunden. Kein Problem: Er schmiert nicht, er spachtelt.

Hilfe gegen Heimweh

Sie gilt als der "Engel" der Matrosen: Maike Puchert ist Bordseelsorgerin und kümmert sich um die Besatzungen der Handelsschiffe, die im Hafen festgemacht haben. Sie sorgt dafür, dass das Heimweh nicht zu groß wird, verkauft günstige Telefonkarten für den Anruf nach Hause und verteilt Zeitungen aus der Heimat. Vor allem aber kann sie zuhören. Das hilft den Leuten, die so weit weg von Familie und Freunden in der Fremde sind, am besten.

Ratgeber Reise
Stände und Besucher am frühen Morgen auf dem Hamburger Fischmarkt. © imago Foto: Westend61

Hamburger Fischmarkt: Einkaufen am Sonntagmorgen

Fischbrötchen, Bananen und Blumen: Auf dem Fischmarkt treffen sich sonntags Frühaufsteher, Touristen und Nachtschwärmer. mehr

Hochleistungssport im Treppenviertel

Der Stadtteil Blankenese mit seinem Treppenviertel ist der wohl malerischste Ort der Hansestadt. Zu alten Kapitänshäusern, die sich in den grünen Süllberg schmiegen, gelangt man nur über steile Treppen und durch enge Gassen. Gunnar Güring klettert Tag für Tag Tausende Stufen auf und ab. Als Schornsteinfeger braucht man ohnehin eine gute Kondition, aber Schornsteinfeger in Blankenese zu sein, das ist Hochleistungssport. Dafür wird er reichlich entschädigt: mit einem fantastischen Blick über den Elbestrom.

Großes Schiff an Hamburgs kleinstem Containerterminal Tollerort. © NDR/Florian Melzer
Großes Schiff an Hamburgs kleinstem Containerterminal Tollerort.

Mächtig viel Arbeit hat auch die Besatzung der "Hadersleben", des dienstältesten Arbeitsschiffes im Hafen: Seit 1906 liefert es ununterbrochen Trinkwasser für die großen Seeschiffe, bis zu 400.000 Liter pro Kunde. In Hamburg lässt sich besonders gutes Frischwasser bunkern. Vor allem die Chinesen tanken hier immer ganz voll.

Herr des Fischmarkts

Im Hintergrund der Hafenkulisse erhebt sich der Michel, die Michaelis-Kirche - Hamburgs Wahrzeichen. © NDR/Florian Melzer
Im Hintergrund der Hafenkulisse erhebt sich der Michel, die Michaelis-Kirche - Hamburgs Wahrzeichen.

Der Altonaer Fischmarkt ist eine Institution in der Hansestadt und Kult! Fischhöker, Vogelzüchter oder Blumenhändler bauen jeden Sonntag mitten in der Nacht ihre Stände auf. Holger Dietrichs kennt sie alle, Männer und Frauen, Verkaufsgenies und Showtalente. Der Marktaufseher ist Urhamburger und hat das Herz am rechten Fleck. Nur wenn sich jemand nicht an die Marktregeln hält, dann kann er auch ganz anders werden.

Quereinsteiger beim Gabelstapler-Slalom

Wer einen Koloss mit 2.400 Tonnen Eigengewicht und einen 74-Meter-Ausleger bewegen will, braucht den Führerschein für Großgeräte. Erst dann steht ihm die Arbeitswelt im Hamburger Hafen offen. Die Hafenakademie bildet jeden Monat Nachwuchs aus für die Bedienung von Containerbrücken, Portalhubstapelwagen und Greifstapler. Die fahrbaren Ungetüme verlangen jede Menge Fingerspitzengefühl. Kfz-Mechaniker, Friseurinnen oder Köche schulen hier um. Manch einer scheitert schon an der ersten Aufgabe: dem Gabelstapler-Slalom.

Ratgeber Reise
Eine Fähre im Hamburger Hafen vor der Silhouette der Stadt. © imago images/Jürgen Ritter

Hamburg vom Wasser aus entdecken

Ob Kanutrip auf der Alster, Hafenrundfahrt per Barkasse oder Amphibienbus: Tipps für Touren auf Hamburgs schönen Gewässern. mehr

Autor/in
Steven Galling
Redaktion
Alexander von Sallwitz
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Redaktion
Ralf Quibeldey

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