Expeditionen ins Tierreich

Wildes Deutschland - Grenzgänger am Grünen Band

Mittwoch, 21. September 2022, 20:15 bis 21:00 Uhr
Samstag, 24. September 2022, 16:00 bis 16:45 Uhr

Eine außergewöhnliche Perlenschnur der Natur zieht sich längs durch Deutschland. Von der Ostsee bis zum Vogtland verbindet sie auf 1.400 Kilometern Länge über 100 verschiedene Biotope mit seltenen Tier- und Pflanzenarten zum Grünen Band.

Ein einzigartiger Biotopverbund

Braunkehlchen sind sehr selten. Am Grünen Band finden sie Schutz. © NDR/MDR/Uwe Müller
Braunkehlchen sind sehr selten. Am Grünen Band finden sie Schutz.

Raritäten wie Schwarzstorch, Fischotter, Wanstschrecke oder Braunkehlchen finden ideale Bedingungen in Sumpfgebieten, Mooren, Pionierwäldern oder auf Magerrasenflächen. In diesem einzigartigen Biotopverbund leben über 5.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten, darunter über 600 stark gefährdete. Die langgestreckte grüne Oase ist ein besonders geschütztes Gebiet, dessen Ursprung lebensfeindlicher nicht sein kann.

Ehemalige deutsch-deutsche Grenze

Grenzsäule am Grünen Band © NDR/MDR/Uwe Müller
Grenzsäule am Grünen Band.

Vor einem Vierteljahrhundert noch teilte dieser Streifen zwei Systeme, zerschnitt Deutschland in zwei Teile, trennte Familien, Freunde und Völker. Mit Minenfeldern, Stacheldraht und Mauern, rund um die Uhr bewacht. Doch statt Wächtern der Grenze sind heute Wächter der Natur am Grünen Band unterwegs. Sie wachen in dem Schutzgebiet über die tierischen Grenzgänger, die zu Zeiten des Eisernen Vorhangs hier aufgehalten wurden oder sich schon damals nicht aufhalten ließen.

Tierische Grenzgänger

Grenzgänger wie die Wildkatzen, die über den Korridor heute vom Vogtland nach Bayern wandern können. Seeadler, die in den angrenzenden Fluren in Niedersachsen ihren Nachwuchs großziehen und in Sachsen-Anhalts Gewässern die Fische fangen. Oder Biber, die immer in der DDR heimisch waren und erst nach deren Ende aufbrachen und nun auch in den westlichen Feuchtbiotopen Bäume fällen.

Braunkehlchen auf GB-Schild. © NDR/MDR/Uwe Müller
Braunkehlchen auf GB-Schild.

Der Tierfilmer Uwe Müller hat das Leben an der alten Grenze über ein Jahr lang mit modernster HD Technik beobachtet - zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Bei seinen Wachdiensten in den blühenden Landschaften und neuen Lebensräumen kamen ihm Jäger und Gejagte, aber auch Grenzzeugen vor die Kamera. Der Film zum 25. Jubiläum des Grünen Bandes lässt diesen längsten Biotopverbund Deutschlands dadurch gleichzeitig auch als besondere Erinnerungsstätte lebendig werden.

Redaktion
Ralf Quibeldey
Produktionsleiter/in
Eva-Maria Wittke
Regie
Uwe Müller
Autor/in
Uwe Müller

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Tiere

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