EXODUS

Die unglaubliche Reise von 4500 Holocaust-Überlebenden

Sonntag, 03. Juli 2022, 23:45 bis 00:30 Uhr

Niemand würde sie von alleine entdecken, und kaum jemand weiß den Weg dorthin. Im weichen Boden des Waldhusener Forsts vor Lübeck sind drei sanfte Kuhlen zu sehen. Sie dienten einmal als Latrinen eines riesigen Flüchtlingslagers, von dem jetzt, 70 Jahre später kaum jemand etwas weiß oder wissen will. Doch direkt nach dem Krieg hat sich hier ein Drama abgespielt, das die Weltgeschichte verändert hat.

Die Briten sorgen für einen internationalen Skandal

4.500 jüdische Holocaust-Überlebende hatten sich im Sommer 1947 mit einem Schiff aufgemacht, dass später als die "Exodus 1947" berühmt werden sollte. Das Ziel der Verzweifelten: Palästina. Dort wollten sie in dem noch zu gründenden jüdischen Staat ein neues Leben anfangen. Doch noch hatten die Briten die Mandatsmacht in Palästina und versuchten, die jüdische Immigration zu begrenzen. Sie halten die "Exodus" vor Haifa auf und bringen die Flüchtlinge auf Gefangenenschiffen und in vergitterten Zügen - ausgerechnet in das Lager vor Lübeck nach Deutschland. Das führt zu einem internationalen Skandal, der letztlich dazu beiträgt, dass die Stimmung in den Vereinten Nationen kippt, zugunsten der Gründung des Staates Israel.

NDR Reporter Andreas Schmidt hat mit Hilfe von Zeitzeugen in Israel, Großbritannien, den USA und Deutschland dieses Drama rekonstruiert und zu einer beeindruckenden Dokumentation verdichtet.

Geschichte
Besucher am Holocaust-Mahnmal in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau © NDR Foto: Christian Spielmann

Stichwort: Holocaust

Der Begriff steht für den Massenmord an Juden unter dem NS-Regime von 1939 bis 1945. mehr

Autor/in
Andreas Schmidt
Produktionsleiter/in
Angela Hennemann
Leitung der Sendung
Norbert Lorentzen
Redaktion
Norbert Lorentzen

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Zeitgeschichte

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