Stand: 13.04.2011 09:53 Uhr

Zweimal Gold, einmal Silber für NDR Dokumentationen beim New York Filmfestival

Beim New York Filmfestival, einem der bedeutendsten TV-Festivals der Welt, sind zwei NDR Dokumentationen mit je einer "Gold World Medal" und eine weitere mit der "Silver World Medal" ausgezeichnet worden. "Aghet - Ein Völkermord" von Autor und Regisseur Eric Friedler erhielt in der Kategorie "Dokumentation/Informationsprogramm" die Auszeichnung in Gold, ebenso wie der Film "Schmutzige Schokolade" des Filmemachers Miki Mistrati in der Kategorie "Soziales". Den Preis in Silber gewann das NDR Dokudrama "Eichmanns Ende - Liebe, Verrat, Tod" von Regisseur Raymond Ley.

NDR Intendant Lutz Marmor: "Ich freue mich, dass diese drei herausragenden NDR Dokumentationen auch international Anerkennung finden. Wir werden auch weiterhin alle journalistischen, aber auch finanziellen Anstrengungen unternehmen, um solche hochwertigen Produktionen zu realisieren."

Der NDR Dokumentarfilm "Aghet - Ein Völkermord" von Autor und Regisseur Eric Friedler erzählt von dem Genozid an den Armeniern während des Ersten Weltkriegs, bei dem bis zu 1,5 Millionen Menschen im Osmanisch-Türkischen Reich starben. Für den Film wurde der Verlauf des Völkermords aus zahlreichen historischen Quellen rekonstruiert. Ein hochkarätiges Schauspielerensemble - darunter Martina Gedeck, Sylvester Groth, Thomas Heinze, Sandra Hüller, Gottfried John, Burghart Klaußner, Joachim Król, Peter Lohmeyer - verleiht im Film lange verstorbenen Zeitzeugen Stimmen von beklemmender Authentizität. Produzentin war Katharina M. Trebitsch, die Redaktion hatte Thomas Schreiber. Die Dokumentation erhielt bereits 2011 den Grimme Preis, 2010 den Deutschen Fernsehpreis und den Humanitarian Award des International ARPA Filmfestival Los Angeles.

Das Dokudrama "Eichmanns Ende - Liebe, Verrat, Tod" erzählt in einer dichten Verschränkung von historischem Bildmaterial, Berichten von Betroffenen und Zeitzeugen und dokumentarischen Spielszenen die fast unglaubliche und streckenweise unbekannte Geschichte von der Entdeckung und Ergreifung des Organisators der Massendeportationen europäischer Juden. Nicht zuletzt die hochkarätige Besetzung der Spielszenen machen das Dokudrama zur packenden Darstellung eines schrecklichen Kapitels in der deutschen Geschichte. Herbert Knaup in der Rolle des Adolf Eichmann, Ulrich Tukur als Willem Sassen und Axel Milberg als Staatsanwalt Fritz Bauer.

Die Dokumentation "Schmutzige Schokolade" zeigt, dass die Schokoladen-Industrie Kinderhandel und Kinderarbeit zumindest duldet. Denn sonst müssten die Hersteller wirklich nur von Erzeugern kaufen, bei denen garantiert keine Kinder arbeiten. Der investigative Journalist und Filmemacher Miki Mistrati ist mit seinem Kameramann nach Westafrika gereist, nach Mali und von dort weiter an die Elfenbeinküste, dem weltgrößten Produzenten von Kakao-Bohnen. Dabei drehte er oft mit versteckter Kamera und fand Beweise dass Kinder auf den Kakao-Plantagen wie Sklaven gehalten werden.


13. April 2011

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