Stand: 24.07.2008 12:43 Uhr

Behindertenverbände kritisieren Bäderland

von Jörn Straehler-Pohl

Die Hamburger Behinderten-Verbände sind unzufrieden mit Bäderland. In keinem einzigen öffentlichen Bad Hamburgs gebe es einen Lift, damit Rollstuhlfahrer ohne fremde Hilfe ins Wasser kommen, sagte Sprecherin Silke Dammann zu NDR 90,3. Bäderland wies die Kritik zurück.

Bäderland baut ein neues Schwimmbad an der Holstenstraße und gibt mindestens 18 Millionen Euro dafür aus. Doch für einen Rollstuhlfahrer-Lift reiche es nicht, obwohl der nur rund 5.000 Euro kostet, beschwert sich Silke Dammann vom Dachverband der Hamburger Behinderten-Verbände. Fehlanzeige auch in den anderen Bäderland-Anlagen. Schwerbehinderte Menschen könnten also auch weiterhin nicht ohne fremde Hilfe in öffentlichen Bädern schwimmen gehen. (Anders als beispielsweise im Schwimmzentrum Itzehoe.) Bäderland weist diese Kritik zurück. Denn zum einen werde einiges für Behinderte getan, so Sprecherin Kirsten Morisse - beispielsweise ein barrierefreier Zugang zu den Anlagen. Allerdings wisse sie aus Erfahrung, dass sich schwerbehinderte Menschen in öffentlichen Schwimmbädern nicht wohlfühlten - einfach, weil viel zu viel Andrang herrsche. Eines aber zumindest verspricht die Bäderland-Sprecherin: Auf Anregung von NDR 90,3 soll es auf der Internetseite von Bäderland künftig Informationen und Hinweise für behinderte Menschen geben. Die fehlen nämlich bislang völlig.

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