Stand: 05.12.2017 09:24 Uhr

Rafael Payare und Gil Shaham beim NDR Elbphilharmonie Orchester

Konzerte: Donnerstag, 7. Dezember , 20.00 Uhr

Sonntag, 10. Dezember, 11.00 Uhr

Elbphilharmonie Hamburg

Freitag, 8. Dezember, 19.30 Uhr

Musik- und Kongresshalle Lübeck

Im Radio: Das Konzert wird am Montag, 22. Januar 2018, auf NDR Kultur gesendet.

Er gehört zu den begehrtesten Nachwuchsdirigenten unserer Zeit: Rafael Payare, Absolvent des berühmten „El Sistema“ seines Heimatlandes Venezuela. Mit Stücken von Brahms, Ligeti und Bartók steht der charismatische Hornist und Dirigent nach seinem Debüt 2015 zum zweiten Mal am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Als Solist der Konzerte am 7. und 10. Dezember in der Elbphilharmonie Hamburg sowie am 8. Dezember in der Musik- und Kongresshalle Lübeck ist der herausragende amerikanisch-israelische Geiger Gil Shaham zu Gast.

Für Ungarn, der Heimat von György Ligeti und Béla Bartók, hatte auch Johannes Brahms ein besonderes Faible. Die berühmten „Ungarischen Tänze“ legen davon Zeugnis ab. Darüber hinaus hatte einer seiner besten Freunde, der seinerzeit wohl bedeutendste Geiger Joseph Joachim, ungarische Wurzeln. So ist es kein Zufall, dass das Finale des für Joachim komponierten Violinkonzerts ebenfalls im „Zigeunerstil“ komponiert ist. Denn „in diesem Werk hat alles mit der Freundschaft zwischen Joseph Joachim und Johannes Brahms zu tun“, sagt Gil Shaham. „Und vielleicht kann man sogar sagen, es geht um Freundschaft im Allgemeinen.“

Romantik klingt in György Ligetis 1967 uraufgeführtem Stück „Lontano“ (ital. „entfernt“) nur noch aus der Ferne herüber. Dieses Orchesterwerk eines der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts ist eine hauchfeine Klangstudie über Andeutungen, Erinnerungen und Assoziationen, die, wie der Titel sagt, aus weiter zeitlicher oder räumlicher Entfernung zu uns zu dringen scheinen.

Von Feinsinn kann in Béla Bartóks Ballettpantomime „Der wunderbare Mandarin“ nicht die Rede sein. Das Stück über die „Hässlichkeit und Widerlichkeit der zivilisierten Welt“ (Bartók) ist so expressiv, dass Konrad Adenauer, seinerzeit Oberbürgermeister von Köln, es nach der Uraufführung 1926 absetzen ließ. Man muss das Erschrecken verstehen: Schärfer, brutaler, erregender hatte bis dahin kaum je eine Musik geklungen.

Am 7. und 10. Dezember führt Dramaturg Julius Heile jeweils eine Stunde vor Konzertbeginn in das Programm ein.

5. Dezember 2017 / BB

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