Stand: 27.03.2015 11:58 Uhr

Kein Aprilscherz: Rundfunkbeitrag sinkt

Jörg Pfuhl © NDR Foto: Klaus Westermann
Der Rundfunkbeitrag sinkt - NDR Info Wirtschaftsredakteur Jörg Pfuhl erklärt warum.

Zum 1. April sinkt der Rundfunkbeitrag erstmals in der Geschichte. Um 48 Cent monatlich werden die Angebote der öffentlich-rechtlichen Sender für ihre Nutzer preiswerter. Jörg Pfuhl aus der Wirtschaftsredaktion von NDR Info beantwortet drei Fragen zu dem monatlichen Beitrag, den viele Menschen noch GEZ-Gebühr nennen.

Muss ich jetzt aufpassen, dass ich ab dem 1. April nicht zu viel überweise?

Jörg Pfuhl: Normalerweise nicht. Nur diejenigen, die ihren Rundfunkbeitrag per Dauerauftrag überweisen, müssen aufpassen und diesen ändern: von 17,98 Euro auf nur noch 17,50 Euro monatlich. Wer alle drei Monate oder auch halbjährlich zahlt, passt seinen Dauerauftrag ebenfalls entsprechend nach unten an. Allerdings bewegt sich die Anzahl der Leute, die auf diese Weise zahlen, im Promillebereich. Sie alle haben auch schon die entsprechende Post vom Beitragsservice bekommen.

Alle anderen müssen nichts unternehmen?

Pfuhl: Genau. Die meisten zahlen ja per Lastschrift. Sie haben also irgendwann einmal eine Einzugsermächtigung erteilt. Das ist auch in der Tat der sicherste und bequemste Weg. Von ihrem Konto wird ab dem 1. April automatisch weniger abgebucht.

Es gibt aber erstaunlich viele Menschen, etwa elf Millionen, die per Einzelüberweisung zahlen. Diese Nutzer, immerhin ein Viertel unserer Hörer und Zuschauer, bekommen in regelmäßigen Abständen eine Zahlungsaufforderung. Auf der steht dann künftig ein etwas kleinerer Betrag, den sie dann online oder auf der Bank überweisen.

Bleibt die Frage: Überall steigen Gebühren und Preise - warum sinkt der Rundfunkbeitrag?

Pfuhl: Der Rundfunkbeitrag sinkt, weil ARD und ZDF auf Beschluss der Bundesländer umgestellt haben. Seit gut zwei Jahren wird der Beitrag pro Haushalt pauschal fällig. Seither ist Schwarzhören und Schwarzsehen schwieriger geworden. Es zahlen jetzt auch diejenigen, die sich früher gedrückt haben. Und weil mehr Menschen zahlen, kann der Beitrag für alle ein bisschen sinken. Die Hoffnung ist übrigens, dass er auch in den nächsten Jahren nicht steigt, sondern bis 2020 auf diesem niedrigen Niveau bleibt. Ein Teil der Mehreinnahmen aus der Umstellung liegt auf einem Sperrkonto und könnte genau für diesen Zweck verwendet werden.

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NDR Info | 27.03.2015 | 06:41 Uhr