Alan Gilbert & Emanuel Ax
Bewährtes Dreamteam: Chefdirigent Alan Gilbert und Klavierlegende Emanuel Ax interpretieren Mozarts d-Moll-Konzert, dazu gibt's Strauss und Brahms' Zweite – am 27., 28. und 30. März in der Elbphilharmonie.
Emanuel Ax & Mozart: Herausragend!
Seit Alan Gilbert Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters ist, kehrt er mit schöner Regelmäßigkeit nach Hamburg zurück: der amerikanische Grandseigneur der Tastenkunst, Pianist Emanuel Ax. Gemeinsam nehmen sich die beiden einem der berühmtesten Klavierkonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart an. Schon aufgrund seiner dunklen Tonart und seinem dementsprechend dramatischen Gestus ragt das d-Moll-Konzert KV 466 aus der Reihe der sonst meist in Dur stehenden Klavierkonzerte des Komponisten heraus – das ist der Mozart des "Don Giovanni" und des Requiems! Aber auch die zentrale Ruheinsel der "Romance" mit ihrer Ohrwurm-Melodie erfreute sich früh großer Beliebtheit.
Begegnung mit dem Teenager Strauss
Gilbert flankiert das Mozart-Konzert nicht ohne Grund mit einem Frühwerk von Richard Strauss: "Sehen's, so einfach möcht' i komponieren können!", soll letzterer einmal neidisch beim Hören der Musik des ersteren ausgerufen haben. Dabei hätte sich der spätere Großmeister virtuosester Partituren für Riesenorchester eigentlich nur auf seine Jugend besinnen müssen: Als 17-Jähriger schrieb Strauss so herrlich "einfache", wahrhaft "Mozart'sche" Musik wie seine Bläserserenade op. 7 – eine echte Entdeckung!
Brahms 2: "Liebliches Ungeheuer"
Von Mozarts tragischem d-Moll-Konzert geht es dann nach der Pause ins scheinbar vorbehaltlos freundliche D-Dur: Mit ihrer gelösten Stimmung und ihren liedhaft-lyrischen Themen gilt Johannes Brahms' Zweite Sinfonie landläufig als des Komponisten "Pastorale". Welch ein Unterschied zur mühsam abgerungenen Ersten Sinfonie! "Harmlos" ist das kunstvoll aus einer einzigen motivischen Urzelle entwickelte Werk deswegen aber noch lange nicht: Die Partitur müsse "mit Trauerrand" erscheinen, meinte Brahms über sein "liebliches Ungeheuer" nur halb im Scherz …