Klassik Kompakt: Alan Gilbert dirigiert Tschaikowsky
Sinfonisches Seelenpanorama: Chefdirigent Alan Gilbert dirigiert Tschaikowskys legendäre "Pathétique" in der beliebten Stundenkonzert-Reihe des NDR Elbphilharmonie Orchesters.
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Das Konzert findet nach den am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln für Hamburg statt. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Elbphilharmonie.
"Pathétique": Tschaikowskys Abschiedswerk?
"In diese Sinfonie habe ich, ohne Übertreibung gesagt, meine ganze Seele gelegt." Mit diesen Worten beschrieb Peter Tschaikowsky seine berühmte "Pathétique". Die sechste und letzte Sinfonie des russischen Meisters wird von zahlreichen Mythen umrankt: Hat der Komponist hier kurz vor seinem Tod sein eigenes Requiem geschrieben? Ist dieses leidenschaftliche sinfonische Panorama menschlicher Sorgen und Leiden ein inszeniertes Abschiedswerk Tschaikowskys?
Mit Blick auf den ersten und vor allem den tieftraurigen letzten Satz der Sinfonie liegen diese Vermutungen nahe. Aber man vergisst dabei die Mittelsätze, einen "getarnten" Walzer und einen triumphalen Marsch, in denen genauso die Freuden und Hoffnungen des Lebens ihren Platz finden.
Lachen und Weinen bei Brahms
Insofern erleben wir auch in Tschaikowskys Sechster - wie schon in der Vierten und Fünften - durchaus zwei konträre Seiten der Komponistenseele: "Die eine lacht, die andere weint" - das wären die wohl passenden Worte dafür. Sie stammen allerdings von Johannes Brahms. Und der dachte dabei nicht an Tschaikowsky, sondern an seine eigene "Tragische Ouvertüre", die er als Gegenentwurf zur heiteren "Akademischen Festouvertüre" komponierte.